aktualisiert per 19.12.2024
In der
Realität - müssen erstens –
Schäden an
der Substanz, unabhängig
auch von einer
sensibilisierten Fachkraft aus
der Praxis
klärend beurteilt und analysiert
werden.
Der Respekt gegenüber dem Original (Urheber), ist stets
hochzuhalten. Neben wissenschaftlich begründeten
Argumentationen – das eine zu tun oder zu belassen - ,
bleibt eben auch von grosser Bedeutung, was aus
der Praxis aufzuführen ist, inwiefern eine
Restauration so oder anders zu erfolgen hätte.
Nicht alle konservatorisch vorgetragene Berührungsängste
gegenüber einem Original, haben automatisch
den Anspruch begründet zu bleiben. Vielfach werden
solche eingebracht, um vom praxisorientierten
Sachverhalt abzulenken. Sei es aus Unkenntnis der
Materie, so wird bloss heisse Luft kolportiert, die
bestenfalls zu Irritationen führen wird.
Daraus generieren meistens vermeidbare Folgeschäden,
die aber im Nachhinein niemand verantworten möchte.
Fehlentscheide können nicht bei jeder Gelegenheit,
ehemals geltenden Gegebenheiten oder Konstellationen
angelastet werden, um diese aus Sicht geschichtlicher
Entwicklungen, etwas später beliebig entschuldigen
und demnach tolerieren zu wollen.
Martin Halter Glasmaler-Restaurator IER
Anmerkung: im Zeitgeist der Gegenwart - gerade eben, soll durch eine EU-Expertenkommission in naher Zukunft entschieden werden, ob überhaupt noch die Verwendung von Bleiprofile in den Glasmaler-Werkstätten, zur Ausübung ihres Berufes zu erlauben sei oder ob dies mit einem Verbot auferlegt werden soll.
Martin Halter Bern
Berns ältestes Drei-Generationen-Atelier für
Glasmalkunst der Gegenwart veränderte im 2020 seine interne Werkstatt-Struktur. Unsere
Angebote und Dienstleistungen werden Ihnen auch in naher Zukunft zur
Verfügung gehalten. (Voranmeldung zum Atelierbesuch erwünscht) -
Kontakt: Atelier für Glasmalkunst Bern
Martin
Halter (in 3. Generation) verfügt selbst über 5-Jahrzehnte lange
Berufserfahrung in Theorie und in der Praxis an vorderster Front.
Insbesondere bei der Intandstellung geschädigter Glasmalereien oder
Bleiverglasungen sind seine aktiven Dienste sehr gefragt: Beratung,
Expertisen, Analysen oder Dokumentierungen. Spezifische Ausführungen von
Reparaturen oder Restaurierungen an gläsernen Substanzen, werden von
Martin Halter - begleitet durch seine kunsthandwerklichen Fertigkeiten -
wiederum respektvoll einer historisch vertretbaren Originalität
zurückgeführt. Falls Sie mehr in Erfahrung bringen möchten - Anfragen
sind mit keinen Kosten verbunden, aber Klärungen können mithelfen, schützenswerte Originale in dieser Kunstform vor weiteren Schäden zu bewahren.
Dieses
Atelier ist nachweislich mit Entwürfen, Glaskunst-Originalen,
Wappenscheiben Fotonegativen, Scheibenrissen, Dokumentationen über
Restaurationen - über alle drei Generationen - in Sammlungen
öffentlicher Institutionen in der Schweiz vertreten. In den
letzten
8 Jahren wurden an folgend aufgeführten Institutionen Nachlässe aus
diesem Atelier überführt: Schweizerisches Nationalmuseum in Zürich,
Bernisches Historisches Museum, Burgerbibliothek in Bern, Berner Design
Stiftung, Schweizerisches Schützenmuseum in Bern, Kant. Denkmalpflege
Bern, Vitromusée in Romont, Musée ARIANA in Genf, etc..
Reparatur, Wartung, Verbesserung, Restauration von in Mitleidenschaft
gezogenen Glasmalereien, Schliffscheiben und Bleiverglasungen (od.
3-D-Glasobjekten)
Spezialisiert durch eine
profunde Ausbildung zum Glasmaler und Kunstglaser EFZ und einer mehrjährigen
Weiterbildung zum Glasmaler-Restaurator IER, besteht für Sie die Chance, Martin
Halter (aktiv in 3. Generation) mit seiner über 50jährigen Berufserfahrung in
Theorie und Praxis, für eine gewissenhafte Beurteilung über den eigentlichen
Sachverhalt, bei einer in Mitleidenschaft gezogenen Glasmalerei oder
Bleiverglasung klärend zu beanspruchen.
Für eine erste Beurteilung
haben Sie auch die Möglichkeit, mit einem Foto den betr. Sachverhalt des
Schadens oder die beanstandete Situation festzuhalten, um diese oder mehrere
Bilddatei(-en) per Email an info@glasmalkunst.ch zu übermitteln.
Je nach den Gegebenheiten
und Bedürfnissen, kann ich Sie kontaktieren, um Ihnen eine erste Stellungnahme
abgeben zu können und mit Ihnen auch das weitere Vorgehen zu besprechen.
Berns älteste
Glasmaler-Familientradition der Gegenwart – gegründet 1916 in der Stadt Bern.
Am gleichen Standort seit 1923. - Zur Erfüllung von grösseren
Sanierungsaufgaben arbeitet Martin Halter gelegentlich auch mit einem ihm
nahestehenden Glasatelier zusammen.
info@glasmalkunst.ch
Bei grösseren Glasmalerei-/Glaskunst-Projekten, arbeitet Martin Halter mit einem ihm nahestehenden Glasatelier zusammen. Kontakt:
Über Jahrzehnte lange Erfahrung und eine kunsthandwerklich geformte Fertigkeit, ermöglicht eine sensible Umsetzung von Restaurierungs-Arbeiten, die sich auch professionell repräsentieren - immer Interesse der Original-Substanz -
keine Halbwahrheiten
Glasmalerische Ergänzungen bei fehlender Original-Substanz:
Begegnungen an vorderster Arbeitsfront
Leider wird man im
beruflichen Alltag - immer wieder neu - wie z.B. mit KWS-
Kabinettwappenscheiben aus dem Mittelalter konfrontiert, wo bereits an
geschädigter Glasmalerei-Substanz unsensible Eingriffe vorgenommen wurden, die
ihre aktuelle Repräsentation völlig unprofessionell erscheinen lässt.
Die beiden
Abbildungen vermitteln uns den gleichen Bildauschnitt (obere linke Partie)
eines Erzeugnisses von 1681, als ganze KWS im Innern einer Kirche zwischen Bern
und Thun eingebaut.
– links: das Resultat
des vormaligen Eingriffes aus den 1970er-Jahren. Diese Bildszene wurde durch
diesen damals unqualifizierten Eingriff völlig entstellt. Solche oder ähnlich
ausgerichteten Reparaturen widerspiegeln vielfach den eigentlichen Stellenwert
einer Berufsethik, wie sie sich bei dieser damals beauftragten Firma
darzustellen vermochte.
- rechts: nach
unserer genauen Analyse, konnte dieser Szenen-Bildanteil ausgebaut und sorgsam
zerlegt werden. Noch nicht mit einer Kröselzange bearbeitete Glasbruchkanten
(Glasbruchstellen) konnten mit einem Spezialleim, parallelisierend wieder
gefestigt zusammengefügt werden. Bei anderen Glasbruchstellen wurde jeweils ein
schmales Bleiprofil verwendet /verlötet, um letztendlich die nun überarbeitete
Bildszene, wieder in gesicherte Position zu bringen. Derweil sichtbare
Verletzungen an der Substanz noch mittels Kaltretuschen ergänzend eliminiert
wurden.
Den nun erkennbaren
Unterschied zwischen den beiden Abbildungen muss man nicht weiter kommentieren.
Dieses Beispiel
beantwortet jedoch die Frage nicht, warum trotzdem ein gewichtiger Anteil der
Verantwortlichen der Denkmalpflege daran festhalten möchte, dass sich eine
solche Fehlleistung (siehe linke Abb.) mit historisch-bedingten Zusammenhängen
immer auch legitimieren liesse.
Mit einer solch vereinfachten
Argumentation untergräbt man den Glauben, eine seriös ausgeführte Arbeit eines
Glasmaler-Restaurators, sei auch bewusst im Interesse des ganzen Kulturerbes
unterstützend von dieser Stelle mit zu favorisieren. Insofern die Richtlinien
über konservatorische Massnahmen, diese doch mehrheitlich von den meisten
Stellen der Denkmalpflege im europäischen Raum, als treibende Kraft offiziell
mit verfasst hatten. Diese Richtlinien verdeutlichen unter anderem auch klar,
man bevorzuge bei geschädigten Objekten aus vergangenen Zeiten, dass anstehende
Reparatur- /Sicherungsmassnahmen möglichst effizient vorzunehmen sind. Der
Meinung folgend, einen anstehenden Reparatur-Prozess sei folglich auf der Basis
eines einmaligen und professionellen Eingriffs zu beschränken - um gleichzeitig
das Risiko gegenüber der fragilen Originalität zu minimieren - ist nach meiner
Meinung, die daraus abzuleitende Richtlinie, welche demnach zu befolgen wäre. info@glasmalkunst.ch
...während der Restauration (oben) /nach der Restauration (unten)
Leider
immer noch und viel zu oft, wird durch eine meist einseitige
Verwissenschaftlichung bei der Beurteilung eines bestimmten Sachverhalts, der
praxisnahe Anspruch zur Rettung einer geschädigten Substanz ausser acht
gelassen. Man begnügt sich in der Tendenz, einer in Mitleidenschaft gezogenen
Glasmalerei mit einer Bricolage entgegenzuwirken und glaubt alles sei nun in
bester Ordnung. In der Bedeutung von Bricolage wäre hier einmal mehr
anzumerken, wie dies zu verstehen ist: "Basteln, Heimwerken, auf eigene
Faust kleinere Reparaturen ausführen." - Bricoleur als Gegenbegriff zum
Ingenieur verwendet, um damit zwei unterschiedliche Denkansätze im Umgang mit
Kultur zu kennzeichnen: während der Ingenieur planmässig und rational an seine
Arbeit geht, und die richtigen Spezialwerkzeuge einsetzt, nimmt der
Bricoleur-Bastler alles, was ihm irgendwie zuhanden ist, um es zu seinen
Zwecken als Werkzeug umzufunktionieren und einzusetzen, ohne sich um die
Verwendung, die den Teilen eigentlich zugedacht war, zu scheren. - So verbleibt
die Glasmalerei einer ungewissen Zukunft ausgesetzt und niemand will später die
Verantwortung übernehmen, falls einer schützenswerten Glasmalerei, dadurch mehr
indirekten oder direkten Schaden zugefügt wurde.
>>>> oder lesen Sie in der Monografie "Farbglaswelten" welche anlässlich des 100jährigen Bestehens (2016) im Haupt Verlag Bern erschienen ist > online bestellen
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Restauration einer geschädigten Berner Allianz-Standesscheibe von 1678
Exemplarisch visualisiert sich bei diesem Beispiel, wie mit sensibler und disziplinierter Arbeitsweise, eine stark in Mitleidenschaft gezogene, historische Standesscheibe wiederum der Ursprünglichkeit zu zuführen ist. Eine besondere Herausforderung an diese Atelier-Gemeinschaft, welche da und dort schon ihre Zusammenarbeit erfolgreich unter Beweis stellen konnten.
Resultat einer gemeinsamen Zusammenarbeit zweier Ateliers für Glasmalerei und Kunstglaserei aus dem
Kanton Bern und Kanton Solothurn
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